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Ponzi Schema

Der Fall

Die Urheber des Ponzi Schemas betrieben eine Internetseite, auf welcher sogenanntes Cloud-Mining angeboten wurde.
Hierbei kann man Rechenleistung mieten, welche dann für das Mining von Kryptowährungen (in diesem Fall Bitcoin) genutzt wird.

Dabei existierte die verkaufte Rechenleistung jedoch nicht.
Die eingezahlten Beträge für die gemietete Rechenleistung wurden dazu verwendet die bestehenden Kunden zu bezahlen, um den Anschein zu erwecken, dass wirklich ein Bitcoin-Mining stattfinden würde.

Unsere Analysen ergaben, dass insgesamt ~42.000 Bitcoin eingezahlt wurden.
Diesem Betrag stehen Auszahlungen an die Kunden in Höhe von ~21.000 Bitcoin gegenüber.

Datum

2015 – 2018

Schadenssumme

~42.000 BTC

(davon ~21.000 BTC wieder an Kunden ausgezahlt)

Status

offen

Die Analyse

Um das Ponzi Schema nachzuweisen musste der Beweis erbracht werden, dass kein Bitcoin-Mining stattgefunden hat.
Darüber hinaus musste die Höhe der Einzahlungen der Kunden und die Auszahlungen an die Kunden ermittelt werden.
Wir verwendeten hierfür die von uns entwickelten Analysetools für die Blockchainanalyse.
Des Weiteren umfasste unsere Analyse unter anderem folgende Recherchen:

  • Ermittlung der Firmenbetreiber, da die Firma als “Briefkastenfirma” in einem hierfür bekannten Land betrieben wurde.
  • Recherchen zu vorherigen geschäftlichen Aktivitäten der eigentlichen Firmeninhaber. Diese haben bereits in der Vergangenheit illegale Firmen betrieben.
  • Da es sich um einen offenen Fall handelt, werden wir hier nicht alle Details unserer Analyse veröffentlichen. Wir bitte hierfür um Ihr Verständnis.

Blockchainanalysen

Im ersten Schritt der Ermittlungen haben wir uns auf die Einzahlungen der Kunden und die geleisteten Auszahlung an selbige konzentriert.
Hierfür haben wir alle Einzahladressen der Firma ausfindig gemacht. Dies waren über 300.000 Bitcoinadressen.
Zudem haben wir alle Auszahladressen ermittelt. Dies waren lediglich 35 Bitcoinadressen.
Der Vergleich der Einzahlungen und der Auszahlungen ergab eine Differenz in Höhe von ~21.000 Bitcoin.

Im nächsten Schritt haben wir den Nachweis darüber erbracht, dass nie ein Bitcoin-Mining stattgefunden hat.
Die beschriebene Firma hat das Bitcoin-Mining angeblich über 5 verschiedene Mining-Pools betrieben.
Wir haben also alle Bitcoinadressen dieser Mining-Pools ermittelt. Dies ergab ~280.000 einzelne Bitcoinadressen.
Als nächstes haben wir alle Eingänge auf den zuvor ermittelten Einzahl- sowie Auszahladressen untersucht und festgestellt, dass hier lediglich ein sehr kleiner Anteil von den Bitcoinadressen der Mining-Pools stammte. Diese sind dadurch zu erklären, dass Kunden der Firma Ihre Bitcoins vor der Einzahlung bei diesen Pools erwirtschaftet hatten.
Um den endgültigen Nachweis zu erbringen, dass kein Bitcoin-Mining stattgefunden hatte, untersuchten wir alle Eingänge noch auf Coinbase Transaktion hin.
Coinbase Transaktionen sind die Transaktionen durch welche die Bitcoin-Miner Ihre neu generierten Bitcoins ausgezahlt bekommen für den Fall, dass diese einen neuen Bitcoin-Block finden.
Die erwähnten Coinbase Transaktionen konnten wir nur in ebenso geringer Anzahl finden, wie die Einzahlungen von den Pooladressen.

Im letzten Schritt haben wir noch alle Einzahlungen auf die Auszahladressen untersucht und den Nachweis erbracht, dass alle Einzahlungen auf diese Adressen auf die Einzahladressen zurückzuführen sind.
Des Weiteren haben wir noch alle ausgehenden Auszahlungen von den Einzahladressen ermittelt, um hierbei festzustellen, dass ca. die Hälfte der eingezahlten Bitcoins wieder an die Kunden ausgezahlt wurden. Für die verbleibende Hälfte haben wir noch ermittelt, auf welchen Bitcoin-Börsen diese veräußert wurden.

Weitere Analysen

Wie unter dem Punkt “die Analyse” bereits beschrieben, haben wir umfassende weitere Analysen zu den Firmenbetreibern, sowie deren vorherigen geschäftlichen Aktivitäten angestellt.
Da es sich um einen offenen Fall handelt, bitten wir um Ihr Verständnis dafür, dass wir hier nicht auf weitere Details dieser Ermittlungen eingehen.

Das Fazit

Die Größe des beschriebenen Falles legt dar, dass die beschriebene Vorgehensweise offensichtlich sehr erfolgreich war und leider weiterhin ist.
Es wurden sehr viele Anleger hierdurch getäuscht und letztendlich um Ihr Geld betrogen.
Wir haben zudem weitere Internetseiten ausfindig machen können, welche nach dem gleichen Prinzip funktionieren.
Was wir hierbei feststellen konnten ist die Tatsache, dass die Betrüger bei der Verschleierung der Ein- und Auszahlungen immer kreativer und professioneller vorgehen.

Wenn Sie Interesse an der kompletten Analyse oder an einem Zugang zu unserer Demoversion hiervon haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.